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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Die Schaubude (1945-1949)

Eingang Haus Reitmorstraße 7, wo sich von 1946 bis 1949 die Spielstätte der Schaubude befand. Foto: ca. 1920er Jahre. (Stadtarchiv München DE-1992-FS-STR-3588)

Meike Wagner
Die Schaubude war ein literarisch-politisches Nachkriegskabarett in München. Es wurde im August 1945 gegründet und war damit die erste deutsche Kabarettgründung nach dem Zweiten Weltkrieg. Das erste Programm spielte man in den trotz Kriegsschäden bespielbaren Münchner Kammerspielen. Ab dem zweiten Programm fanden die Vorstellungen in eigens angemieteten Räumlichkeiten in der Reitmorstraße 7 statt. Der große Erfolg des Kabaretts erfuhr eine jähe Unterbrechung durch die Währungsreform 1948. Immer geringere Publikumszahlen führten schließlich zur Einstellung des Spielbetriebs im Januar 1949. Weiterlesen


Olympische Sommerspiele, München 1972

Plakat für die Olympischen Sommerspiele 1972. Gestaltung von Otl Aicher (1922–1991). Als Motiv werden hier die stilisierten Zeltdächer des Olympiaparks gezeigt. (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Plakatsammlung 28728)

Ferdinand Kramer
Die Olympischen Spiele von München 1972 (26. August bis 11. September 1972) führten 7.147 Sportlerinnen und Sportler sowie zahlreiche Sportfunktionäre, Vertreter von Medien, Politik und Zuschauer der Wettbewerbe aus aller Welt in der bayerischen Landeshauptstadt zusammen. Die Vorbereitungen hatten 1965 mit der dann 1966 erfolgreichen Bewerbung begonnen. In sechs Jahren wurden neue Sportstätten in München errichtet und die Infrastruktur der Stadt ausgebaut. Die Spiele avancierten zu einem Symbol für einen weitreichenden Transformations- und Modernisierungsprozess und die neue internationale Positionierung Münchens und Bayerns sowie der Bundesrepublik Deutschland. Nach gelungenem Auftakt brachen in die Atmosphäre der "heiteren Spiele" palästinensische Terroristen ein, die elf israelische Sportler und einen bayerischen Polizisten ermordeten. Die Tragik der Olympischen Spiele von München hat diese im globalen Gedächtnis stark verankert. Weiterlesen

Universität Augsburg

Campus-Gelände der Universität Augsburg, 2022. Foto: Bavaria Luftbild Verlags GmbH. (Universität Augsburg)

Werner Lengger
Die 1970 gegründete Universität Augsburg ist die fünfte bayerische Landesuniversität und nach Regensburg die zweite Nachkriegsgründung in Bayern. Von Anfang an begriff sie sich als Reformuniversität, die Neuerungen im Bereich der Lehre und Wissenschaft offen gegenübersteht. Nachdem bereits rund zwölf Monate nach dem Gründungsbeschluss die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften den Lehrbetrieb aufnehmen konnten, wurde das Fächerangebot seitdem kontinuierlich zu einer Volluniversität erweitert. Es bildeten sich acht Fakultäten heraus, zuletzt 2016 die medizinische. Weiterlesen

Salzburger Verbrüderungsbuch

Liste der verstorbenen Mönche im älteren Salzburger Verbrüderungsbuch von 784, ASP, Hs. A 1, p. 14. (© Salzburg, Erzabtei St. Peter, Benediktinerstift, Archiv via Manuscripta.at)

Gerald Hirtner
Das Salzburger Verbrüderungsbuch, dessen ältester Teil im Jahr 784 unter Bischof Virgil (gest. 784) angelegt wurde und das im 11. Jahrhundert eine Fortsetzung erfuhr, ist ein zentrales Dokument des bayerisch-österreichischen Früh- und Hochmittelalters. Es enthält die Namen von geistlichen Gemeinschaften und Einzelpersonen, mit denen die Salzburger Kirche bzw. das Kloster St. Peter in Gebetsverbrüderung stand. Eingeteilt in Lebende und Tote und nach Ständen gegliedert, ist es u.a. die wichtigste Quelle für die Genealogie der agilolfingischen Herzöge des 8. Jahrhunderts und deren Verhältnis zu anderen Mächten. Es dokumentiert aber nicht weniger das Selbstverständnis sowie die geistlichen, politischen und wirtschaftlichen Außenbeziehungen der Salzburger Kirche bzw. des Klosters St. Peter in Salzburg. Die Pergamenthandschrift, in ihrem älteren Teil in karolingischer Minuskel geschrieben, wird auch unter der Bezeichnung "Verbrüderungsbuch von St. Peter" geführt, jenem Ort, an dem sich das Objekt seit 1.340 Jahren in situ befindet und damit die ununterbrochene Gebetstradition im ältesten durchgängig bestehenden Männerkloster im deutschen Sprachraum bezeugt. Weiterlesen


Schloss Linderhof

Schloss Linderhof. Blick von Südosten auf die Hauptfassade über Wasserparterre und Bassin. (© Bayerische Schlösserverwaltung, Veronika Freudling, München)

Uwe Gerd Schatz
Das in den Ammergauer Alpen gelegene Schloss Linderhof ist eines der vielfältigsten und kunstvollsten Ensembles des 19. Jahrhunderts. König Ludwig II. von Bayern (1845–1886, reg. 1864-1886) ließ es nach seinen Vorstellungen und mit neuester technischer Ausstattung von 1869 bis 1880 durch den Architekten Georg von Dollmann (1830-1895) erbauen. Die Anlage ist das einzige Bauprojekt, welches zu Ludwigs Lebzeiten fertiggestellt werden konnte. Im Schloss entfaltet sich Neo-Rokoko, aber in einer phantasmagorischen Fülle, die alle Vorbilder des 18. Jahrhunderts weit übertrifft. Der Schlosspark vereinigt Motive des Barockgartens mit prächtigen Wasserparterres und des englischen Landschaftsgartens mit romantischen Bauten: Marokkanisches Haus, Maurischer Kiosk, Hundinghütte, Einsiedelei des Gurnemanz und die Venusgrotte. Weiterlesen

Kommunalwahlen (nach 1945)

Kommunalwahlkampf in Herzogenaurach, 1984. (Stadtarchiv Herzogenaurach)

Martin Gross
Kommunalwahlen werden häufig als nach- oder zweitrangige Wahlen angesehen. Jedoch zeichnen sich gerade die Kommunalwahlen in Bayern durch Besonderheiten aus, die ihren Stellenwert für einzelne Politiker deutlich erhöhen. Spätestens seit den 1990er Jahren schälten sich zunehmend stärkere Wettbewerbssituationen zwischen den politischen Parteien, freien Wählergemeinschaften und unabhängigen Listen heraus. Die Muster des Parteienwettbewerbs und der Koalitionsbildung im Anschluss an Kommunalwahlen ähneln dabei immer mehr denjenigen auf Bundes- und Landesebene. Weiterlesen