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Aus Historisches Lexikon Bayerns
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Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten
Alexander Wegmaier
1962 wurde erstmals ein Staatsminister für Bundesangelegenheiten in die Bayerische Staatsregierung berufen. 1987 kamen die Europaangelegenheiten hinzu. Als Politikbereiche, die stark mit den Aufgaben des Ministerpräsidenten zusammenhängen, waren sie bis auf die Jahre 1988 bis 1994 organisatorisch eng an die Staatskanzlei angebunden. Weiterlesen
Regierung unter Ludwig I.
Hannelore Putz
Die Regierungszeit Ludwigs I. (1786-1868, reg. 1825–1848) war außenpolitisch geprägt von der bayerischen Souveränitätspolitik im Kontext des Deutschen Bundes, dem handelspolitischen Zusammenschluss des Deutschen Zollvereins sowie dem Gewinn der Sekundogenitur in Griechenland. In der Innenpolitik zählten die verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen um das Verständnis und die Auslegung der bayerischen Verfassung und die Bemühungen einer Gesamtintegration alt- und neubayerischer Gebiete in das Königreich Bayern zu den wichtigsten Herausforderungen. Klosterneugründungen markierten ein neues Verhältnis zwischen Königtum und katholischer Kirche, Eisenbahn und Ludwigskanal die technische Revolution in Bayern. Die Zeit nach 1830 war geprägt durch die besonders durch Innenminister Karl von Abel (1788-1859) initiierte prokatholische Politik. Nach den langen Jahren der Koalitionskriege zeichnete sich die Phase der Regierung unter Ludwig I. durch Stabilität und Frieden nach außen hin aus. Am 20. März 1848 entsagte Ludwig infolge der Revolution zugunsten seines Sohnes Maximilian II. (1811-1864, reg. 1848-1864) dem Thron. Weiterlesen
Ansässigmachung (19. Jahrhundert)
Herbert Schott
Im 19. Jahrhundert besaß jeder ein Heimatrecht in einer Gemeinde und damit eine rudimentäre soziale Absicherung. Wollte er sich woanders niederlassen und vielleicht heiraten oder ein Gewerbe betreiben, musste er um die Ansässigmachung, d.h. eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis, ersuchen. Das Recht zur Verehelichung war mit der Ansässigmachung verknüpft. Durch die Montgelas’schen Reformen wurden 1808 diesbezügliche kommunale Regelungen beseitigt und erst 1818 wieder eingeführt. 1825 wurden die Regelungen für das rechtsrheinische Bayern vereinheitlicht und 1834 durch ein Vetorecht der Gemeinden verschärft. Erst ab 1868 wurden diese in Deutschland einmaligen Restriktionen wieder gelockert. Die letzten Beschränkungen fielen erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen
Gewerbefreiheit
Rainer S. Elkar
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzten sich liberale Kreise im rechtsrheinischen Bayern für die allgemeine Gewerbefreiheit ein. Diese sollte der Bevölkerung die freie Berufswahl und -ausübung ermöglichen. Durch den Widerstand zunächst der Zünfte und dann der Gewerbevereine wurde dieses Vorhaben lange verzögert. Erst mit dem 1868 erlassenen 'Gesetz, das Gewerbewesen betreffend' wurde in ganz Bayern die Gewerbefreiheit eingeführt. Weiterlesen
Institut für Hochschulkunde
Nils Meyer
Das 1954 gegründete Institut für Hochschulkunde (IfH) ist ein rechtlich selbstständiges Institut an der Universität Würzburg. Es ging aus verschiedenen Vorgängerinstitutionen hervor, die sich seit der Weimarer Republik mit der Universitäts- und Studentengeschichte befassten. Das IfH unterhält kunsthistorische Sammlungen, ein Archiv sowie eine wissenschaftliche Bibliothek. Als Deposita beherbergt es die Archive, Bibliotheken und Sammlungen verschiedener Korporationsverbände. Weiterlesen
Eiserner Vorhang
Markus Meinke
Als Eiserner Vorhang wurden während des Kalten Krieges die Grenzanlagen und Sicherungsstrukturen der "Ostblockstaaten" bezeichnet. Er erstreckte sich fast 7.000 Kilometer von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer und verlief in der Deutschen Demokratischen Republik und in der Tschechoslowakei rund 800 Kilometer entlang der Landesgrenze mit dem Freistaat Bayern. Der aus der Theatersprache stammende Begriff des "Eisernen Vorhangs" war zugleich eng mit dem übergeordneten Systemkonflikt des Kalten Krieges verbunden. Entsprechend bildete er auch die Konfrontationslinie zwischen den beiden Militärbündnissen NATO und Warschauer Pakt. In Bayern hatte dies eine hohe Präsenz von Grenzschutzorganen, Bundeswehr und US-amerikanischen Streitkräften sowie entsprechende Verteidigungsplanungen zur Folge. Weiterlesen
Allgemeine Schulpflicht (1802)
Ulrich BaumgärtnerDie Allgemeine Schulpflicht wurde am 23. Dezember 1802 durch ein Generalmandat in Pfalzbayern für Kinder zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr eingeführt. Die Einführung war bereits im späten 18. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung Ziel der Regierung. Aber erst durch das Mandat von 1802 konnte sich die Schulpflicht im Laufe des 19. Jahrhunderts in Bayern durchsetzen, nachdem zusätzlich weitere Strukturreformen im Bereich des Bildungswesens durchgeführt wurden. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit der bayerischen Bevölkerung, insbesondere auf dem Land, zu fördern und die neuen bayerischen Territorien durch einheitliche Bildung zu integrieren. Weiterlesen