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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Preysing, Adelsfamilie

Wappen der Preysig. Abbildung in: Scheibler'sches Wappenbuch, älterer Teil, 1450-1480, S.262 (Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c)

Stefan Pongratz
Die Preysing zählen zu den bedeutendsten bayerischen Adelsfamilien. Seit dem 12. Jahrhundert ist das Geschlecht dauerhaft nachweisbar; Stammsitz ist das Schloss Kronwinkl bei Eching (Lkr. Landshut). Kennzeichnend war das Dienstverhältnis zu den wittelsbachischen Pfalzgrafen, Herzögen und Kurfürsten, zunächst als Ministeriale, im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit dann auch in hochrangigen Positionen bei Hofe und in der Landesverwaltung. Die Familie spaltete sich in fünf Linien auf, wovon heute nurmehr der Zweig Preysing-Lichtenegg-Moos blüht. Mehrere Linien wurden in den Reichsfreiherren- und den Reichsgrafenstand erhoben. Ende des 18. Jahrhunderts waren die Preysing nach den Törring und Tattenbach die drittgrößte der adeligen Grundbesitzerfamilien. Weiterlesen

Hof und Hofstaat (19. Jahrhundert)

Festzug der Sankt-Georgi-Ritter am 24.April 1911 durch die Innenhöfe der Münchner Residenz während des Ordensfestes. Hinter dem Schwertträger schreitet Prinzregent Luitpold (1821-1912) als Stellvertreter des Großmeisters. Foto von Max Stuffler (1867-1926). (Stadtarchiv München, Stu1-1475 lizenziert durch CC BY-ND 4.0)

Maximilian Vissers
Hof und Hofstaat in Bayern stellten auch nach der zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgten Trennung von Hof- und Zivilverwaltung den Ort der Staatsrepräsentation und das Kommunikationsforum der bayerischen Könige dar, an welchem sich Adlige, Künstler und Gelehrte versammelten. Der Hofstaat umfasste im 19. Jahrhundert zeitweise bis zu 2.000 Personen, neben den leitenden Hofbeamten auch das gesamte Personal bis hin zu den Tagelöhnern. Verwaltet wurde der Hof von fünf Hofstäben und fünf Hofintendanzen, die sich um den Unterhalt der Gebäude, die Versorgung der Mitglieder des königlichen Hauses, Organisation von Festen und die Personalführung kümmerten. Unter Max I. Joseph (1752-1825, Kurfürst von Pfalzbayern 1799-1806, König von Bayern ab 1806) wurden mehrere Veränderungen des Hofes und seiner Organisation durchgeführt, die das gesamte 19. Jahrhundert prägten. Trotz vielfacher Einsparungen kostete die Hofhaltung im 19. Jahrhundert bis zu 3 Millionen Gulden jährlich. Weiterlesen

Oktoberfest

Heinrich Adam, Oktoberfest, 1824. Öl auf Leinwand. Im Zentrum der Darstellung befindet sich das Königszelt und das bis 1913 traditionell stattfindende Pferderennen. (Bayerische Schlösserverwaltung, NyMar. GO138)

Ursula Eymold
1810 wurde zu Ehren der Hochzeit Kronprinz Ludwigs von Bayern (1786-1868) mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) ein Pferderennen veranstaltet. Seitdem findet jedes Jahr an dieser Stelle, auf der heute dem Stadtzentrum nahe gelegenen Theresienwiese, das rund zwei Wochen dauernde Oktoberfest statt. Die Organisation liegt seit 1819 in der Verantwortung der Stadt München. Zum Teil wird gleichzeitig das Landwirtschaftsfest des Bayerischen Bauernverbandes ausgerichtet. Vor allem seit den 1950er Jahren erfreut sich das Oktoberfest großer internationaler Bekanntheit. Weiterlesen

Maxhütte

Die Maxhütte an ihrem Hauptstandort in Sulzbach-Rosenberg in den 1970er Jahren. (Sammlung Ehepaar Schröder, Privatarchiv Adrian Roßner)

Benedikt Ertl
Die nach König Maximilian II. benannte Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte (kurz: Maxhütte) war im 19. und 20. Jahrhundert eines der führenden integrierten Bergbau- und Hüttenunternehmen in Bayern. Die Grundlage für die Unternehmensgründung in der mittleren Oberpfalz 1851/53 bildeten die dortigen Eisenerzvorkommen. Als einer der ersten bayerischen Industriebetriebe im Montanbereich produzierte die Maxhütte die Materialien für den Eisenbahnbau im Land und steht symbolisch für die Industrialisierung in Bayern. Die Stahlkrise der 1970er und 1980er Jahre sowie interne und strukturelle Herausforderungen führten 1987 zum ersten Konkurs. 2002 wurde der Betrieb mit Hauptsitz in Sulzbach-Rosenberg stillgelegt. Weiterlesen


Lindau (1945-1955/56)

Siegel und Unterschrift des Kreispräsidenten von Lindau. Foto: Julian Lubini.

Julian Lubini
Der in der französischen Besatzungszone Deutschlands gelegene Landkreis Lindau (ab 1946: Bayerischer Kreis Lindau) war eine vom Staatsverband Bayerns abgetrennte Gebietskörperschaft mit einem länderähnlichen Status. Dieser endete am 27. März 1956 mit der ab 1950 sukzessiv durchgeführten Rückgliederung in den Freistaat Bayern. Von besatzungsrechtlichen Vorbehalten und ab 1949 dem Bundesrecht abgesehen, bestimmte der Kreis grundsätzlich souverän über seine Rechtsetzung. Gesetzgeber und Exekutivspitze zugleich war der sog. Kreispräsident. Weiterlesen

Die Schaubude (1945-1949)

Eingang Haus Reitmorstraße 7, wo sich von 1946 bis 1949 die Spielstätte der Schaubude befand. Foto: ca. 1920er Jahre. (Stadtarchiv München DE-1992-FS-STR-3588)

Meike Wagner
Die Schaubude war ein literarisch-politisches Nachkriegskabarett in München. Es wurde im August 1945 gegründet und war damit die erste deutsche Kabarettgründung nach dem Zweiten Weltkrieg. Das erste Programm spielte man in den trotz Kriegsschäden bespielbaren Münchner Kammerspielen. Ab dem zweiten Programm fanden die Vorstellungen in eigens angemieteten Räumlichkeiten in der Reitmorstraße 7 statt. Der große Erfolg des Kabaretts erfuhr eine jähe Unterbrechung durch die Währungsreform 1948. Immer geringere Publikumszahlen führten schließlich zur Einstellung des Spielbetriebs im Januar 1949. Weiterlesen